17 unerschrockene Schachfreunde fanden sich anlässlich des 50. Jubiläums der Heidelberger Schachfreunde zusammen, um in einem Simultankampf gegen einen sehr starken Gegner anzutreten. Der Widersacher: Großmeister Dennis Wagner, der schon lange keine Leichtfigur der deutschen Schachszene mehr ist. Im Gegenteil: Er ist Bundesligaspieler beim SV 1930 Hockenheim, Nationalspieler und ein DWZ-/Elo-Schwergewicht mit Wertungszahlen über 2550. Nicht nur am Buffet war also angerichtet, sondern auch an den Brettern sollten einige schachliche Leckerbissen auf uns warten!

GM Dennis Wagner

Nach kurzer Begrüßung durch Präsident Christian nahmen die Schachfreunde Platz und Dennis begann, in der Simultanarena seine Runden zu drehen. Dabei zeigte sich schnell, dass er nicht nur auf eine Eröffnung setzte: d4, e4, c4 und Sf3 lauteten die ersten Großmeisterzüge in diesem Match. Auch wenn viele Schachfreunde v.a. zu Beginn gut dagegenhielten, sammelte Dennis Punkt um Punkt und lag bald deutlich in Führung. 8 : 0 hieß es für den Großmeister nach ca. 1,5 Stunden Spielzeit.

Dennis & Präsident

Die neue Devise der Schachfreunde hieß nun: die Ehre retten und nicht zu null verlieren. Und siehe da – plötzlich bahnten sich gleich mehrere Überraschungen an! Den ersten Treffer konnte Manuel landen: Durch einen hübsche Doppelangriff (Tf4!) kam er zum Gewinn einer ganzen Figur. Da konnte auch Großmeister Dennis nichts mehr machen und gab auf.

Tf4!

Ein Ergebnis, das den verbliebenen Schachfreunden Mut machte: Vielleicht war ja noch mehr drin! Und in der Tat musste Dennis den Anstrengungen der bisher gespielten Partien Tribut zollen. Felix war der nächste, der in einer strategisch gut durchdachten Partie einen vollen Punkt einheimsen und sich damit den ersten Großmeister-Skalp seiner Schachkarriere an den Gürtel heften konnte! Da strahlte er zurecht:

Skalpjäger

In der Folge mussten einige weitere Schachfreunde die Segel streichen, wir durften uns aber noch über zwei weitere Lichtblicke freuen. Jordan und Christopher erkämpften in den letzten beiden Partien des Tages jeweils ein Remis – beide nach einem Wechselbad der Gefühle und Gewinnchancen für beide Seiten.

Somit hieß es am Ende 14:3 aus Sicht des Großmeisters, der erst einmal durchschnaufte und sich danach erfreulicherweise noch Zeit für Analysen nahm. Alles in allem ein rundum gelungener Schachsamstag!

Gruppenbild mit GM

(Christopher Holzem, 4. v.l.)

   
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